Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Inhalte. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.
In den letzten Wochen bestimmte die Diskussion im Sächsischen Landtag auch den Verfall des Milchmarktpreises. Auf Druck unserer Linksfraktion gab es Gespräche mit den Landwirten im Fachausschuss und eine Debatte im Plenum. Dauerhaft strukturelle Probleme in der landwirtschaftlichen Produktion oder ein vermeintlich notwendiger globaler Handel mit Lebensmitteln - all dies motivierte mich, in diesem Jahr, meine Sommertour unter das Motto "Gesund und regional" zu stellen. Mich interessierte, welche bäuerlichen Produkte tatsächlich in der Region entstehen und durch die VerbraucherInnen auch hier erworben werden können? Ich habe viel dazu gelernt – beispielsweise den unterschiedlichen Umgang mit dem Boden, der Pflanze, dem Nutztier, dem Produkt. Ich habe große Rinderställe mit mehreren hundert, aber auch kleine mit weniger als Hundert Kühen besucht. Während der eine Landwirt die gewonnene Milch an eine große Molkerei liefert und hofft, dass diese möglichst viel davon hochwertig verwertet und in den Großhandel bringt, versucht der andere sein Glück selbst in der Weiterverarbeitung seiner hochwertigen Milch und produziert den Käse vor Ort. Beide Wege sind möglich, und trotzdem hatte ich den Eindruck, dass beide Landwirte nicht gleich betroffen sind von der Krise. Im Gegenteil: Offenbar hat der Landwirt, der auf hohe Exportmengen gehofft hat, größere Existenzprobleme, als der, der auf seine Region gesetzt hat. Lokalisierung statt Globalisierung, das könnte langfristig offenbar auch landwirtschaftlichen Erzeugern eine gute Perspektive sein. Was wir politisch hierzu brauchen, sind stärkere Binnenmarktförder- und -schutzmechanismen, um regionale Produkte auch nachhaltig zu vermarkten. Denn gesund sind sie hoffentlich alle, die vom Groß-, aber auch die vom Kleinbauern. Und nachhaltig heißt nicht nur, eine biologische Produktionsweise nachzuweisen, sondern auch den Weg zwischen der Milchproduktion und dem Kunden zu verkürzen. Die „Geiz ist geil“-Zeit muss vorbei sei. Eine breite Kommunikationsstrategie unter dem Motto „Was sind uns die Lebensmittel aus der Region – quasi vom Bauern nebenan – denn wert?“, das ist das Gebot der Stunde. Diese strukturellen Fehlentwicklungen in der Agrarwirtschaft ernsthaft anzugehen, wird Aufgabe von Politik aller Ebenen der nächsten Zeit sein, sonst ist nach der Krise vor der Krise.
Nach dem Garten ging´s in die Küche – in die „Küche für alle“ (Küfa). Das Treffen wird regelmäßig vom Bündnis Freiberg Grenzenlos organisiert und erfreut sich wachsender Beliebtheit bei deutschen und ausländischen EinwohnerInnen unserer Stadt. Heute trafen sich junge Leute und viele Familien unter dem Sonnensegel vor der Mensa der Bergakademie. Für die kulinarischen Höhepunkte hatten die syrischen Flüchtlinge gesorgt, und es schmeckte hervorragend. Ich traf viele bekannte Gesichter wieder, so meine ehemalige Lehrerin Maria Gabriele Lippmann und eine Flüchtlingsfamilie, die ich im vorigen Jahr bei meinem Besuch im Brand-Erbisdorfer Asylbewerberheim kennen lernte.
Die Küfa ist immer eine gute Gelegenheit, Kulinarisches aus aller Welt zu probieren, gemeinsam ins Gespräch zu kommen sowie zusammen zu spielen und zu musizieren.
Der Garten der Kinder sollte aber heute noch nicht mein letzter Gartentermin sein. Am Abend erwartete mich Werner Hentschel an der Bernhardt-Kellermann-Str. 20. Der Geoökologie-Masterstudent ist 1. stellv. Vorsitzender des NABU KV Freiberg und engagiert sich auch sehr in der NAJU, der Jugendgruppe des NABU. In der ehemaligen Schule sind die Geschäftsstelle des Naturschutzbundes Freiberg e.V. das Naturschutzinstitut Freiberg e.V. sowie leider immer noch - und das auf unbestimmte Zeit - der Fundus des Naturkundemuseums Freiberg untergebracht. Im dazugehörigen Außengelände legten Mitglieder und Freunde des NABU Freiberg 2015 den 2. Freiberger Gemeinschaftsgarten an. Auf unserem Rundgang begleiteten mich auch die Hobby-Gärtnerinnen Ursula und Uta. Uta erklärte das Prinzip der Gemeinschaftsgarten-Idee: Die Hobby-Gärtner, die aus den unterschiedlichsten Gründen keinen größeren Garten selbst bewirtschaften wollen, bekommen einen Beetstreifen, auf dem sie Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen anbauen, pflegen und dann auch für den Eigenbedarf ernten können. Wegen des noch immer gering mit Schwermetallen belasteten Bodens, wurden zudem Hochbeete mit biologischer, torffreier Erde gebaut. Nun wachsen im Garten Kohlrabi, Zucchini, Erbsen und vieles andere mehr. Die restlichen Flächen werden von den Mitgliedern gemeinschaftlich gepflegt. So werden im Sommer ein Gießdienst eingeteilt, im Herbst mehrere Laubaktionen und im Jahr verteilt etliche Arbeitseinsätze gestartet. Zudem kann man hier auf der Bank auch mal ein gemütliches Schwätzchen machen, man grillt zusammen oder trifft sich, um die Bergmolche und Frösche zu beobachten. Die leben hier im Gartenteich, der mit 3 weiteren kleineren Tümpeln in einer Gemeinschaftsarbeit mit der Studentengruppe der NAJU angelegt wurde. Die Gruppe, zu der auch Werner Hentschel gehört, setzt sich besonders für den Amphibienschutz in unserer Region ein.
Einiges ist noch geplant. So muss zuerst das Kompostproblem gelöst werden und auch die Regenwasserversorgung ist noch nicht optimal. Aber auch das bekommen die Hobbygärtner noch in den Griff. Auch die Fördermittelbeschaffung ist eine langwierige, aber überlebensnotwendige Aufgabe des engagierten jungen Naturschützers Werner Hentschel. So stellt er mit seiner Arbeit im Verein auch einen Praxisbezug zum Geoökologiestudium her. Der 3. Gemeinschaftsgarten ist auch bereits in Planung. Er wird als Integrationsgarten zusammen mit Freiberger Flüchtlingen am Häuersteig entstehen. Vielleicht bin ich dann im nächsten Jahr dort zu Gast.
Am Vormittag unseres letzten Sommertourtages hatte ich noch einen besonders schönen Termin. Gemeinsam mit Mädchen und Jungen des Integrationskindergartens Blütenhaus ging ich der Frage nach, wo denn unser Brot eigentlich herkommt. Knut Gauter vom Kinderförderverein Freiberg e.V. sowie die ErzieherInnen und MitarbeiterInnen der Kita hatten dazu einen Projektvormittag organisiert. Dieser fand nicht in der Kita, sondern im zur Einrichtung gehörenden Garten an der Friedrich-Engels-Straße statt. Hier haben die Vereinsmitglieder und Eltern von Flüchtlingskindern in den letzten Monaten ein kleines Paradies hergerichtet. Im Garten wachsen nicht nur verschiedene Beeren, Gemüse und Kräuter, sondern auch richtiges Getreide.
An mehreren Stationen konnten die Kinder aus fünf Nationen ihr Wissen testen und viel Neues lernen. Für unseren Stand hatte ich Bildtafeln mit den verschiedenen Getreidesorten sowie getrocknete Ähren mitgebracht. Die Kinder verglichen und ordneten die echten Sorten den Bildern zu. Anschließend gingen wir zum kleinen Getreidefeld im Garten, wo die Kinder die Saaten wiedererkennen sollten. Unsere zweite Tafel zeigte, wieviel Arbeit nötig ist, bis man eine Scheibe Brot essen kann. An einer anderen Station bestimmten die Kinder verschiedene Getreide-Produkte. Am dritten Tisch wurde gemeinsam eine große Getreideähre ausgemalt und an Station 4 kleine Brote aus Salzteig geformt. Zum Mittagessen hatte Kita-Leiterin Birka Heiner am Vortag mit einer Mitarbeiterin Brote und Brötchen aus unterschiedlichen Getreidesorten gebacken, dazu gab es Kräuterbutter sowie Frischkäse und natürlich Würstchen vom Grill. Ich habe festgestellt, dass das Wissen unserer Kinder über gesunde Ernährung, Getreide sowie Obst- und Gemüsesorten sehr unterschiedlich ist. Einmal mehr bin ich der Überzeugung, dass diese Themen bereits im Kindergarten eine sehr große Rolle spielen müssen, und ich weiß, dass es auch in den meisten Einrichtungen so ist. Aber auch die Eltern sollten dabei eine Vorbildwirkung haben - darauf achten, dass weniger Fertigprodukte auf den Tisch kommen, dass sie ihren Kindern die Natur erklären, die Umwelt schonen, frische regionale Produkte kaufen und auch ab und zu gemeinsam kochen. Denn oft ist eine frisch zubereitete Mahlzeit preiswerter, als ein Mikrowellenessen – gesünder ist es auf jeden Fall.
Offiziell heißt die beispielhafte Gesundheitseinrichtung im Halsbrücker Ortsteil Hetzdorf, die im nächsten Jahr ihr 20. Bestehen feiern kann, Rehabilitationszentrum Niederschöna GmbH. In der Region und weit darüber hinaus hat sie sich allerdings als Rehabilitationsklinik Hetzdorf einen Namen gemacht. Mein Ziel war es heute, mich über das ganzheitliche, fachübergreifende Ernährungskonzept sowie über die medizinische Ernährungsberatung der Rehaklinik - als eigene Abteilung des Hauses - zu informieren. Bürgermeister Andreas Beger begleitete mich gern zu diesem Termin. In der Abteilung Ernährungsberatung begrüßte uns Geschäftsführer Torsten Wagner und Dr. Peter Themann,
Chefarzt der Abteilung Neurologie/Psychiatrie. Dr. Gundula Suhr, Chefärztin des Fachbereichs Frührehabilitation Phase B/Weaning,
erläuterte zunächst die besondere Bedeutung der Ernährung von Patienten nach der Entwöhnung von der Trachealkanüle. Damit das Schlucken und eine schrittweise selbstständige Nahrungsaufnahme wieder möglich werden, müssen die unterschiedlichen Therapieformen - Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Pflegepersonal sowie Sozialdienst und Ärztlicher Dienst - eng zusammenarbeiten.
Die Abteilung Ernährungsberatung leitet Angelika Thole-Ehlers, leitende Diätassistentin und Medizinische Ernährungsberaterin VDD. Sie machte eindrucksvoll auf den Zusammenhang zwischen Ernährung und Alter aufmerksam. Praktische Ernährungsberatung in der Klinik erfolgt beispielsweise für Patienten mit Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus Typ 2, aber auch im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie - unter anderem bei Menschen mit Übergewicht. Auch unsere Ernährungsberatung bekam nun „Hände und Füße“. Angelika Thole-Ehlers ließ uns nicht nur den Fett- und Zuckergehalt verschiedener Lebensmittel einschätzen, sondern ich bereitete auch selbst einen Smoothie zu. Natürlich entschied ich mich für den „Kick am Nachmittag“ – eine leckere gesunde Alternative zum süßen Orangensaft und bestens als Zwischenmahlzeit geeignet.
Im Kanzleilehngut Halsbrücke erwartete uns Anke Hartl. Die gelernte Pferdewirtin arbeitet als Pensionsleiterin auf dem zertifizierten Biohof am Loßnitzer Weg. Inhaber des Anwesens ist Torsten Fischer, dessen Urgroßeltern einst hier wohnten und arbeiteten. Mehr zur Geschichte erfährt man auf der sehr interessanten und übersichtlich gestalteten Homepage. Die Philosophie des Bauernhofes, auf dem man auch Urlaub machen kann, deckt sich mit dem Anliegen meiner Sommertour: Hier wird mit einem Funktionsmix aus Milchviehhaltung, Käseproduktion, Wurstherstellung und Direktvermarktung, ergänzt durch Ackerbau, Gärtnerei, Obstbau, Verarbeitung sowie einem großen Anteil Tourismus ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept umgesetzt. Zum Hof gehören eine Pension mit modernen Doppelzimmern und Ferienwohnungen sowie urige Räumlichkeiten für Familienfeiern und Seminare im großen und kleinen Stil. In Zusammenarbeit mit einem benachbarten Reitstall kann man die Umgebung auch hoch zu Ross erkunden. Die etwa 70 Milchkühe der Rasse Original Schweizer Braunvieh leben in einem offenen Stall, können sich frei bewegen, nach ihrem Biorhythmus den vollautomatischen Melkroboter bemühen und ihr Domizil auch jederzeit verlassen. Das Frischfutter besteht aus Luzerne, Klee- und Weidegras. Das Heu daraus wird dann Winter verabreicht. Silage kennen die Tiere nicht. Wie es sich für einen zertifizierten Biobauernbetrieb gehört, wird aus Überzeugung auf Hormone, Mastmittel oder vorsorgliche Antibiotikagaben, Gensaatgut und Unmengen mineralischer Düngemittel verzichtet.
Im Hofladen werden neben Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung zudem die in der angeschlossenen Käserei hergestellten Produkte angeboten. Dazu gehören verschiedene Käsesorten, aber auch Quark und Naturjoghurt. Geschlachtet wird in einer Bioschlachterei nahe Dresden. Die Hauptvermarktung erfolgt auf Wochenmärkten. Aber auch Hotels und Restaurants der Region Dresden sind dankbare Kunden.
Neben dem Urlaub auf dem Bauernhof können Käseseminare gebucht werde. Auch „Selber Käsen“ ist möglich.
Nun wünsche ich mir, dass die Produkte wie geplant sehr zeitnah in Freiberger Biogeschäfte Einzug halten und der Hof in der nahen Umgebung nicht länger als „Geheimtipp“ gilt. Dem jungen engagierten Team wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Kraft auch bei allen weiteren Vorhaben.
Der Gemeinde Halsbrücke statte ich immer wieder gern, aber aus Zeitgründen viel zu selten, einen Besuch ab. Im Gemeindeverband mit den Ortsteilen Hetzdorf, Tuttendorf, Krummenhennersdorf, Niederschöna, Conradsdorf, Falkenberg und Oberschaar, Ehrlicht und Haida finden sich alle Themen wieder, für die ich mich besonders gern stark mache: Bergbau, Landwirtschaft, Umwelt und natürlich die regionale Produktion. Zudem freue ich mich immer auf ein interessantes Gespräch mit Bürgermeister Andreas Beger. Weil er heute im Rathaus leider nur Zeit für ein kurzes Gespräch hatte, begleitete er mich am Nachmittag zum Termin in die Hetzdorfer Reha-Klinik.
Und dann sahen wir die moderne GEA-Melktechnik sogar noch in Aktion. An der Milchviehanlage der Agrargenossenschaft „Am Zellwald“ e.G. Obergruna in Bieberstein begrüßte uns der Vorsitzende Jens Schulze. Im Gespräch mit ihm merkte ich schnell, dass alle großen Milchproduzenten mit den gleichen Problemen, die die derzeitige Milchkrise mit sich bringt, zu kämpfen haben. Jens Schulze fühlt sich allein gelassen – von der Politik und dem Bauernverband. Vorab bedankte er sich bei mir, dass ich die einzige mittelsächsische Abgeordnete bin, die sich bei den Milchbauern der Region gemeldet und über den - leider von der CDU-SPD Koalition abgelehnten Antrag Drs. 6/40798 - zur Stärkung der milchviehhaltenden Betriebe und Unternehmen in Sachsen informierte. Er betont, dass es schwer ist, ein Umdenken in der Branche zu erreichen. So ist er auch der Meinung, dass die Marktmechanismen so verändert werden müssen, dass die Regionalisierung wieder einen größeren Stellenwert einnimmt. Auch ist er überzeugt, dass der Milchpreis nur über eine Milchpreisgrenze bzw. über eine Reduzierung der Milchmengen stabilisiert werden kann. Letzteres würde sich dann allerdings auch auf die Produktion von Futtermitteln auswirken. Die Landwirte untereinander könnten sich darüber nicht einigen.
Nachhaltiges Wirtschaften ist dem „Vollblut-Landwirt“ allerdings auch nicht fremd. So sind auf den Nebengebäuden Solaranlagen installiert. Die Biogasanlage im Gelände liefert Warmwasser für den Eigenbedarf und Strom für die Anlage sowie ein angrenzendes Zweifamilienhaus.
Der neue Stall wurde 2015 in Betrieb genommen. GEA installierte unter anderem ein Außenmelker-Karussell mit 32 Plätzen inklusive Posiform-Servicearm, Herdenmanagementprogramm sowie automatischer Dipp- und Desinfektionseinrichtung. Der automatische Gülleschieber hält den Stall sauber. Die 400 Milchkühe können sich im offenen Stall, der eine ständige Luftbewegung ermöglicht, frei bewegen und liegen nicht auf Gummimatten, sondern auf einer Spezial-Einstreu.
Dr. Holger Brückner begrüßte uns dann am Hauptstandort für Innenwirtschaft des GEA Fachzentrums Agrartechnik Sachsen in Großvoigtsberg. Der Betrieb vertreibt unter anderem Melk-, Küh-l und Stalltechnik in allen Größenordnungen. Dazu gehören unter anderem moderne vollautomatische Melkkarussells und -roboter für bis zu 2000 Tiere, Kühlanlagen, Herdenmanagementanlagen, Trennbügel und Tränken. Neben dem Vertrieb und dem Einbau dieser Anlagen ist die Firma zudem für deren Wartung und eine 24-Stunden-Havariebetreuung zuständig. „Es ist wichtig, alle möglichen Ersatzteile bis zum kleinsten Relais am Lager zu haben. Denn oft zwingt der Ausfall eines kleinen Teils zum Stillstand der gesamten Anlage. Lange Bestellzeiten können wir uns dann nicht leisten“, erklärt der leitende Mitarbeiter Dr. Holger Brückner. Referenzobjekte des Standortes Großvoigtsberg sind zum Beispiel die Stallausstattung mit Melkkarussell der Milchviehanlagen Bieberstein, Pappendorf, Hainichen und Olbernhau. Zurzeit wird eine weitere Anlage in Gahlenz installiert.
Am Standort angeschlossen ist zudem ein Fachhandel für Landwirtschafts- und Gartentechnik. Hier findet sich von der Heugabel bis zum Rasenmäher alles, was des Landwirts und Gärtners Herz begehrt.
Unsere zweite Sommertourwoche starteten wir heute in Großschirma. Im Rathaus empfing uns Bürgermeister Volkmar Schreiter (FDP). Im Juli 2003 wurde die Entscheidung gefällt, dass Siebenlehn und Obergruna in die Gemeinde Großschirma eingemeindet werden. Die aufnehmende Gemeinde kann, so die Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen, die Bezeichnung „Stadt“ führen. Seit dem 1.9.2003 zählen zu Großschirma deshalb 8 Stadtteile (Großschirma, Großvoigtsberg, Hohentanne, Kleinvoigtsberg, Obergruna, Reichenbach, Rothenfurth, Seifersdorf, Siebenlehn) mit etwa 6300 Einwohnern und einer Fläche von 6.139 ha.
Nach den nächsten anstehenden Investitionsvorhaben in der Stadt befragt, nennt der Bürgermeister die mit 2,4 Mio. € geplante Sanierung der Großschirmaer Turnhalle sowie die Reichenbacher Kita, die zudem noch eine erweiterte Außenanlage mit Bolzplatz erhalten soll. Letztere wird mit Zuschüssen der LEADER-Region Klosterbezirk Altzella gefördert. 2017 bzw. 2018 sind dann noch Baumaßnahmen in den Kindereinrichtungen Großschirma und Siebenlehn geplant. Die Kita Kleinvoigtsberg wurde bereits 2014/15 saniert. Die Finanzlage der Stadt bezeichnet der Bürgermeister als stabil, nicht zuletzt deshalb, weil in die Stadtkasse regelmäßig Gewerbesteuereinnahmen gut aufgestellter Firmen fließen. Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahren zwar gering gesunken, aber die Zu- und Wegzüge halten sich noch die Waage. Auch ein Stadtentwicklungskonzept wird in den nächsten Monaten aufgestellt.
Anschließend begleitete uns Volker Schreiter in das Übergangsquartier der Reichenbacher Kita „Flohkiste“ im Bürgerhaus. Zuvor besichtigten wir aber die Sanierungs-Baustelle. Hier gehen die Arbeiten gut voran und alle Beteiligten hoffen, dass die 55 Kinder Ende August in die neuen Räume umziehen können. Leiterin Sabine Kunze erklärte, dass das DRK seit 1999 Träger der Einrichtung ist und mit den Verantwortlichen eine sehr gute Zusammenarbeit besteht.
Nach dem Besuch in Reichenbach führte uns unser Weg auch durch Großvoigtsberg. Mich interessierte der Zustand des ehemaligen Kahnhebehauses nahe der Grube Christbescherung. Leider ist davon nicht viel übrig geblieben. Es wäre schön, wenn die Info-Tafel wieder erneuert werden würde.
Was passt besser zu einer Sommertour, als ein zünftiges Sommerfest. Und genau dazu war ich am Samstag, 9. Juli, auf den Freiberger Schlossplatz eingeladen. Die Freiberger linksjugend solid (Linke), Jusos (SPD), Grüne Jugend (Grüne), Junge Union (CDU) sowie der STURA (Studentenrat der TU Bergakademie) hatten unter dem Motto „wild, free, young and political“ zu dieser gemeinsamen Aktion eingeladen. Mit dabei waren auch MdB Dr. Simone Raatz (SPD) sowie MdL Wolfram Günther und Kreisrat Sebastian Walter. Ich finde es hervorragend, dass die Jugendorganisationen der verschiedenen Parteien gemeinsam die Initiative ergreifen, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich der Öffentlichkeit vorzustellen und ihre politischen Positionen zu diskutieren. Diese gelungene Veranstaltung war ein hervorragendes Beispiel für Toleranz und politische Demokratie. Eine Wiederholung ist auf alle Fälle wünschenswert.
Während unserer Fahrradtour nach Lichtenberg konnten wir bei bestem Wetter die wunderbare Erzgebirgslandschaft so richtig genießen. Im Rathaus begrüßte uns dann Bürgermeisterin Steffi Schädlich. Während eines sehr angeregten Gesprächs berichtete sie über die aktuellen Geschehnisse im Ort. So zum Beispiel über das alljährliche Dorffest, die vielfältige beispielhafte Vereinsarbeit und über Vorhaben, die in der Gemeinde geplant sind. Steffi Schädlich lobte den Gemeinschaftssinn und den Zusammenhalt der Lichtenberger BürgerInnen. Nur eines stimmt das Gemeindeoberhaupt traurig: Zwar gibt es im Ort eine moderne Grundschule, die Mittelschule wurde aber 2004 geschlossen, obwohl die Geburtenrate bereits damals stark nach oben ging. Jetzt könnte die Schule gut gebraucht werden und wäre auch ein Argument, Menschen in Lichtenberg zu halten oder zu motivieren, im Ort eine neue Heimat zu finden.
Im Hofladen der Agrargenossenschaft "Bergland" e.G sind nur Produkte erhältlich, die im eigenen Betrieb oder in der Region hergestellt wurden.
Da ich nicht nur über Umweltschutz und Nachhaltigkeit rede, sondern auch praktisch dafür lebe, blieb das Auto heute stehen. Gemeinsam mit meiner Mitarbeiterin bin ich auf Zug und Fahrrad umgestiegen. Mit der Freiberger Eisenbahn ging es zunächst nach Clausnitz. Dort holte uns Erik Ferchau, der Vorstandsvorsitzende des Vereins zur Förderung von Biomasse und nachwachsenden Rohstoffen Freiberg eV. mit dem Carsharing Auto von teilAuto Freiberg ab. Das Besondere an diesem Fahrzeug, es tankt Rapsöl. Zunächst ging es zur Kurzumtriebsplantage an der Geleitstraße. Die Weidenhecken bestehen seit mehreren Jahren und dienen als schnell nachwachsender Rohstoff (Energieholz) für 6 Hackschnitzelheizungen, die 35 genossenschaftseigene Wohnungen mit Wärme versorgen. Erik Ferchau zeigte mir dann die Anbauflächen der Ölsaaten wie Raps und Leindotter sowie der Energiepflanze Silphie.
Weiter ging es zum Gelände der Agrargenossenschaft "Bergland" e.G. Hier besichtigten wir die Biogasanlage. Gleich zwei Redakteure der Lokalpresse begleiteten uns dabei. Jochen Walther fasste das Geschehen im nebenstehenden Artikel perfekt zusammen. Auch der Bericht von Blick-Redakteur Wieland Josch bringt die Sache auf den Punkt. Vielen Dank.
Clausnitz ist für mich ein perfektes Beispiel, wie man mit Pflanzen- und Tierproduktion, Erzeugung erneuerbarer Energien, Direktvermarktung, Vermietung und Tourismusförderung das Verantwortungsbewusstsein der Menschen zum nachhaltigen Wirtschaften umsetzen kann. Dabei werden hochwertige Lebensmittel erzeugt und regional vermarktet sowie aktiver Umweltschutz betrieben – ganz ohne Einsatz fossiler Brennstoffe und Atomenergie.
Domgasse 7
09599 Freiberg
Telefon: 03731 207105
Telefax: 03731 207104
EmailKontaktformular
Unser Bürgerbüro ist immer dienstags und donnerstags von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 17.00 Uhr für Sie geöffnet.